Freitag, 10. Juni 2011

Griechenland deine Fürsten

Es ist nicht zu verleugnen, dass die griechische Regierung es nur durch Betrug geschafft hat in die Währungsunion aufgenommen zu werden. Sie haben jedoch nicht nur die EU betrogen, sondern auch das eigene Volk was zur Zeit auf den Straßen Athens und anderer Städte protestiert.
Leider ist Korruption in Griechenland eine Selbstverständlichkeit. 1.000.000 Beamte verwalten einen 11 Mio. Einwohner Staat. Ich möchte mit diesem Blog nicht das Verhalten Griechenlands rechtfertigen oder die Schuld woanders suchen. Der letzte Post über die Reparationszahlungen stellt nicht unbedingt meine Meinung da, ob das Geld nun bezahlt werden soll oder nicht. Ganz im Gegenteil ist meine Meinung zu diesen Zahlungen eine ganz andere. Ich finde sogar, dass es Schwachsinn wäre diese Zahlungen zu verlangen angesichts der enormen Hilfen aus der EU die von Griechenland missbraucht wurden. Doch es zu leugnen oder sich davon zu distanzieren, ist auch ein Betrug. Es darf nicht toleriert werden, dass Lügen über diese Tatsachen verbreitet werden, was auch den Grund für diesen Blog darstellt.

Immer wenn ich über die griechische Regierung schimpfe aber das Volk in Schutz nehme werde ich darauf hingewiesen, dass das Volk die Regierung wählt und damit ja auch verantwortlich für deren Taten ist was auch so nicht falsch ist.
Für das griechische Volk jedoch ist die Wahl eine Farce. Griechenland wurde in den letzten Jahrzehnten von nur drei Familien regiert, die Mittlerweile Griechenland als ihr Eigentum sehen und sich immer noch nicht sattgefressen haben. Alle die versuchten einen Wechsel herbei zuführen wurden abgesägt, was die folgende Liste nicht beweist aber zumindest nahelegt.
Griechische Premierminister
Vor 1974 (Vor der Diktatur)

Konstantinos Karamanlis
17. Mai 1958 - 20. September 1961
4. November 1961 – 17. Juni 1963
Georgios Papandreou (Großvater des jetzigen PM)
8. November 1963 – 30. Dezember 1963
18. Februar 1964 – 15. Juli 1965

Nach 1974 (Nach der Diktatur)

Konstantinos Karamanlis
27. Juli 1974 – 10. Mai 1980
Georgios Rallis
10. Mai 1980 – 21. Oktober 1981

Andreas Papandreou (Vater des Jetzigen PM)
21. Oktober 1981 – 2. Juli 1989
13. Oktober 1993 – 22. Januar 1996

Tzannis Tzannetakis
2. Juli 1989 – 11. Oktober 1989
Ioannis Grivas
11. Oktober 1989 – 23. November 1989

Xenophon Zolotas
23. November 1989 – 11. April 1990

Konstantinos Mitsotakis
11. April 1990 – 13. Oktober 1993

Konstantinos Simitis (Wurde von der Familie Papandreou eingesetzt, weil in diesen Jahren kein Nachfolger direkt aus der Familie da war. Es wird vermutet, dass trotzdem die Familie Papandreou die Fäden gezogen hat.)

22. Januar 1996 – 10. März 2004

Konstantinos Karamanlis (Neffe des Erstgenannten)
10. März 2004 – 6. Oktober 2009

Giorgos Andreas Papandreou (Der in die Fußstapfen seines Großvater und seines Vaters tritt und deren Namen in seinem vereint werden. Es war wohl von vornherein geplant was aus ihm werden sollte.)
6. Oktober 2009 – Heute

Wie man unschwer erkennen kann wenn man sich die Daten anguckt ist, dass alle die nicht zu den Familien Karamanlis, Mitsotakis oder Papandreou gehörten jedes Mal nicht länger als ein Jahr regierten. Doch auch ohne diese Behauptung ist die Konstellation von Vätern, Onkel und Großvätern in der griechischen Regierung so nirgendswo auf der Welt wiederzufinden.
Das griechische Volk hat durchaus versucht einen politischen Wechsel durch Wahlen zu erlangen, jedoch verschwanden die dann gewählten schnell von der Bildfläche.
Die letzten 10 Jahre wurde nur noch Augenwischerei betrieben um das Volk ruhigzustellen und einen Aufstand zu vermeiden. Die EU wurde betrogen und das griechische Volk genauso.

In Griechenland verdient man(jedenfalls die Mehrheit) einen Durchschnittslohn von 600-800 EUR. Der Großteil der Luxusrenten beträgt weniger als 600 EUR die Lebenshaltungskosten sind mit Deutschland fast identisch und seit den neuen Sparmaßnahmen hat sich viel verschlimmert. Der Benzinpreis hat sich verdoppelt, die Mehrwertsteuer ist von 18% auf 23% geklettert, die Lebensmittelpreise sind gestiegen und alle Familien die vorher schon schwer auskamen, nagen jetzt am Hungertuch.
Nein, das griechische Volk hat nie über seine Verhältnisse gelebt. Es wurde betrogen.
Meine Meinung (um das mal auch kund zu tun) über die Zukunft Griechenlands ist folgende:
  1. Die Hilfszahlungen (Kredite), die zur Zeit von der KfW getätigt werden, sollen zum Teil für die griechische Bevölkerung eingesetzt werden um ihr in der Zeit der Umstrukturierung unter die Arme zu greifen
  2.  Neuwahlen in Griechenland unter der Voraussetzung, dass alle die seit 1990 mind. einen Ministerposten innehatten, nicht mehr zur Wahl zugelassen werden (solch eine Maßnahme würde die Mehrheit unterstützen und auch die Sparmaßnahmen erdulden
    .
  3. Die EU, UNO oder NATO (wer auch immer zuständig ist) soll eine Einigung im Griechenland-Türkei-Konflikt erzwingen, damit die Türkei die griechischen Grenzen anerkennt und somit Griechenland die Möglichkeit eröffnet wird die Bodenschätze aus der Ägäis zu fördern.

Das verstehe ich unter Hilfe von der EU und nicht die sinnlosen Zahlungen, die ihm Moment stattfinden an die Leute die Schuld sind das es dazu gekommen ist, weil diese Regierung wird nicht mehr lange an der Macht sein wenn es so weiter geht.
Denn was man ebenfalls in den deutschen Medien nicht hört ist das Ausmaß der Proteste. Über 300.000 Menschen sind täglich auf Griechenlands Straßen und nicht nur ein paar Randgruppen.
Alles in allem finde ich die Sparmaßnahmen als einen Schritt in die richtige Richtung. Es trifft nur die falschen. Darüber aber die Tage mehr wo ich von kuriosen Gesetzen, überhöhte Diäten und komische Vereinbarungen sprechen werde.

3 Kommentare:

  1. Alles schön und gut... Dass der Konflikt mit der Türkei auch einen Grund für deren "Misere" sein könnte finde ich absurd. Die Bodenschätze von Griechenland sind weit mehr als die von der Türkei. Griechenland hat es leider nicht schätzen können.

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  2. Da bin ich ganz und gar Ihrer Meinung!
    Das Geld kommt mal wieder nicht da an, wo es ankommen sollte!
    Da sollte man mal ansetzen!
    Vielleicht sollte man sich hier ein bißchen solidarisieren und unseren feinen Herren und Damen Politikern mal klarmachen, dass hier im Lande wohl NIEMAND daran interessiert ist, dass es den einfachen Leuten schlecht geht. Wir sind zwar nicht griechisch orthodox hier, aber doch immerhin noch - zumindest in Westdeutschland - Christen, die nicht daran interessiert sind, dass es den Ärmsten der Armen noch schlechter geht.
    Das ist absolut kein Zustand!

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  3. Ich finde es schon komisch das wenn gefordert wird den grenzkonflikt endlich zu lösen im gleichen atemzug gesagt wird damit griechenland seine bodenschätze ausbeuten kann. Wer sagt denn das tatsächlich die Griechen recht bekommen? Das ist also das griechische verständniss von unvoreingenommen verhandlungen! Was ist wenn eu uno oder nato tatsächlich unvoreingenommen an die sache ran gehen und dabei rauskommt das die griechen im unrecht sind? Mann hat ja gesehen wie die griechischen zyprioten auf die bemühungen von annan reagiert haben! Mit dem berühmten oxi, auf Plakaten!

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