Montag, 27. Juni 2011

Die Griechen könnten doch an ihrem Militär sparen dann bräuchten sie unsere Hilfe nicht….


Für dieses Thema habe ich etwas länger gebraucht, weil es auch sehr heikel ist und deshalb eine gewisse „vorsichtige Herangehensweise“  beansprucht.
Ich will hier keine Hetze starten aber ich werde versuchen das Thema aus allen Blickpunkten auszuleuchten.

In erster Linie ist der Etat mit 4,3% des BIP verglichen mit anderen OECD Ländern sehr hoch, und doch ist es nur ein Fünftel davon was Deutschland für ihr Militär ausgibt.
Griechenland gibt ca. 7 Mrd. Euro jährlich für das Militär aus während Deutschland 33 Mrd. dafür bereitstellt. Verglichen mit Ländern der Region wie z.B. Türkei, die 5,3% des BIP für diesen Zweck ausgibt also sage und schreibe 33 Mrd.

Soviel zu den Fakten. Jetzt zu den Gründen

Die Lage und Geographie

Griechenland ist die südliche Grenze der EU und der Nato und Europa als Kontinent. Es hat Grenzen zu brisanten Zonen wie Libyen, liegt unweit vom Nahen Osten und ist deshalb dazu verpflichtet seine Grenzen und somit auch die der vorgenannten Institutionen zu bewachen.
Zudem besteht, wie ihr alle bestimmt wisst, Griechenland zu knapp 50% aus Meer. Mehr als 1000 Inseln die durch das 12-Meilen-Zonen-Gesetz keine einheitliche Fläche bieten, weil sie durch internationales Gewässer durchzogen werden. Griechenland hat  MEHR Strandkilometer  als ganz Asien zusammen. Die Kosten diese Fläche zu bewachen und zu beschützen sind natürlich verhältnismäßig teurer als in einem Land, das hauptsächlich aus Land besteht. Griechenland hat demnach eine größere Grenze in Kilometern als Deutschland obwohl es um ein vielfaches in der Fläche kleiner ist.
Während man in Deutschland ein paar Jeeps für wenige zehntausend Euro braucht um die Grenzen zu kontrollieren, braucht Griechenland Schnellboote, Fregatten und Kampfboote die mehrere Millionen in Anschaffung und Wartung kosten.

Einwanderung

9.000-12.000  Flüchtlinge kommen täglich nach Griechenland über das Mittelmeer.
Die EU hat Griechenland für dieses Problem Hilfe zugesagt, was sie auch tun, sogar Deutsche Grenzpolizisten sind in Griechenland im Einsatz um dem Problem Herr zu werden. Jedoch nicht dem griechischen, sondern dem Europäischen Problem, weil diese Hilfe von der EU nicht dafür da ist damit sie die Einwanderung verhindern. Nein, die unterstützen Griechenland dabei zu verhindern, dass diese Flüchtlinge aus Griechenland nach Europa weiterwandern.
Es wäre ein Leichtes für Griechenland allen diesen Leuten (deren Ziel es bestimmt nicht war in Griechenland zu hungern) einfach ein Visum auszustellen und nach Europa zu entlassen. Dann wäre es kein griechisches Problem mehr. Was meint ihr wo diese Leute dann hingehen würden? Griechenland steht jedoch zu seinen Pflichten und kümmert sich (mehr schlecht als recht) um diese Leute. Eher schlecht, weil die finanziellen Möglichkeiten auch nicht gegeben sind. Trotz der finanziellen Lage gehorcht Griechenland jedoch seinen Europäischen Partnern die im Moment wie die Geier auf dieses Land herabblicken.


Konflikte

Griechenland ist das wahrscheinlich umstrittenste Land in Europa. Ich höre immer die bösen Griechen boykottieren Mazedonien oder rüstet auf gegen die Türkei.
Solche Aussagen beruhen auf Unkenntnis der Sachlage und Leugnung des tatsächlichen Konfliktpotentials. Eine Reihe von Differenzen erklärte die Türkei zum Casus Belli (Kriegsgrund), wie z. B.

- Die Ausdehnung der griechischen Territorialgewässer entsprechend dem UN-Seerechtsübereinkommen von 1982 auf 12 Meilen.
- Die Festlegung des griechischen Luftraums nach den Bestimmungen des ICAO.
- Die Abgrenzung des Festlandsockels der Inseln nach der Rechtsprechung des Internationalen Gerichtshofes von Den Haag.
- Die Weigerung der Türkei den Gerichtshof zur Beilegung des Streits anzurufen.
- Die Entdeckung von Grauzonen im griechischen Territorium entgegen den Bestimmungen des Abkommens von Lausen von 1923.
- Das Bohren nach Öl  8 Meilen vor der Küste von Thassos.

Dies sind nur einige Beispiele aus dem unendlichen Konflikt-Katalog. Die griechischen Militärausgaben sind echt enorm groß und müssen in das Sanierungskonzept der Landesfinanzen einbezogen werden. Bei einer solchen Konfliktlage jedoch, die wahnsinnigen Militärausgaben, die Angstmache des griechischen Militärs und den Verhetzungen des griechischen Minister zuzuschreiben, während die Türkei als ein friedfertiges Land dargestellt wird, ist eine ungerechtfertigte Dämonisierung der einen Konfliktpartei und Verharmlosung der anderen.

Zudem kommt es täglich vor, dass türkische Fregatten oder Flugzeuge das griechische Hoheitsgebiet verletzen. Griechenland wird ebenfalls zur Last gelegt, dass es das 1974 neu entstandene Land „Nord Zypern“ nicht anerkennt aber von wem? Von der Türkei die unsere Grenzen nie anerkannt hat. Nach türkischer Auffassung ist Griechenlands Hoheitsgebiet nur das Festland und die Ägäis muss in der Mitte geteilt werden.

Ich möchte meine Meinung dazu aus vielen Gründen nicht schreiben nur eins sei gesagt
zu all denen die behaupten, dass Griechenland  diesen Konflikt schürt: in Larissa, wo sich der Hauptteil der griechischen Luftwaffe befindet und zudem noch ein wichtiger NATO Stützpunkt ist, ist ein türkischer Staatsbürger, der dem türkischem Militär untersteht, oberster Befehlshaber. Trotz des Konflikts, trotz der Verletzungen seitens der Türkei. Wir sind weltoffen und lassen es zu. Versuchen Sie mal zu Googeln wie viele griechische Offiziere unter NATO Befehl ihren Dienst in der Türkei verrichten und welchen Posten sie da innehaben..

In Griechenland gibt es türkische Siedlungen mit Moscheen und sogar türkischstämmigem Bürgermeister. In Komotini gibt es wegen der türkischen Bevölkerung mit griechischem Einverständnis eine zweite türkische Botschaft. Versucht mal zu Googeln, wie es in der Türkei in Sachen Europa und Weltoffenheit aussieht.

Ein Beispiel
Wie Würde Deutschlands Militäretat aussehen wenn:

1.)  Ein übermächtiges Frankreich das Saarland besetzen würde, alle Deutschen daraus enteignet und vertrieben hätte und zur französischen Minderheit noch zusätzlich Franzosen angesiedelt hätte und zudem noch verlangen würde, dass Deutschland dieses neue Land anzuerkennen habe.
2.) Wenn gleichzeitig französische Kampflugzeuge ständig den deutschen Luftraum verletzen würden und ein französischer Zerstörer vor der Elbmündung in Hamburg auftauchen würde.
3.) Wenn zugleich Holland behaupten würde, dass Nordrheinwestfallen eigentlich geschichtlich ihnen gehören würde und sie alles dafür tun werden, dass es irgendwann mal auch wieder so sein wird.

Macht euch mal Gedanken drüber….

Mittwoch, 22. Juni 2011

Deutschland ist der größte Schuldensünder des 20. Jahrhunderts

Dieserr Artikel ist nicht von mir. Ich dachte mir an dieser Stelle kopiere ich ein ganzes Interview in meinem Blog
der nicht Gekürzt werden sollte.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,769052,00.html

Zur Person
Albrecht Ritschl, 51, ist Professor für Wirtschaftsgeschichte und lehrt seit 2007 an der London School of Econmics (LSE). Zuvor hatte der gebürtige Münchner Professuren an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona, der Universität Zürich und der Humboldt-Universität Berlin inne.



Griechenlands Pleitekarriere lässt sich nicht überbieten? Doch - von Deutschland, sagt der Wirtschaftshistoriker Albrecht Ritschl im Interview. Er warnt: Die Bundesrepublik muss sich in der Euro-Krise zügeln, sonst könnte sich die Stimmung gegen das Land drehen.


SPIEGEL ONLINE: Herr Ritschl, Deutschland tritt in der Debatte über weitere finanzielle Hilfen für Griechenland wie ein Besserwisser auf. Die Bundesregierung handelt mit ihrer Unnachgiebigkeit nach dem Motto "Geld für euch gibt es nur, wenn ihr das macht, was wir verlangen." Ist diese Haltung gerechtfertigt?

Ritschl: Nein, dafür gibt es keine Grundlage.


SPIEGEL ONLINE: Das dürften die meisten Deutschen anders sehen.

Ritschl: Das mag sein, aber Deutschland hat im 20. Jahrhundert die wohl größten Staatspleiten der jüngeren Geschichte hingelegt. Ihre heutige finanzielle Stabilität und ihren Status als Oberlehrer Europas verdankt die Bundesrepublik allein den USA, die sowohl nach dem Ersten als auch nach dem Zweiten Weltkrieg auf sehr viel Geld verzichtet haben. Das wird leider immer wieder vergessen.

SPIEGEL ONLINE: Was genau ist damals passiert?

Ritschl: Die Weimarer Republik hat von 1924 bis 1929 auf Pump gelebt und sich das Geld für ihre Reparationsleistungen des Ersten Weltkriegs von Amerika geborgt. Diese Kreditpyramide krachte in der Wirtschaftskrise 1931 zusammen. Das Geld war weg, der Schaden für die USA gigantisch, der Effekt auf die Weltwirtschaft verheerend.

SPIEGEL ONLINE: Ähnlich war es nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ritschl: Da hat Amerika gleich dafür gesorgt, dass nicht wieder hohe Reparationsansprüche an Deutschland gestellt wurden. Bis auf wenige Ausnahmen wurden alle solchen Forderungen auf die lange Bank geschoben, bis zu einer künftigen Wiedervereinigung. Für Deutschland ist das lebenswichtig gewesen, es war die eigentliche finanzielle Grundlage für das Wirtschaftswunder. Zugleich mussten aber die Opfer der deutschen Besetzung in Europa verzichten, darunter auch die Griechen.

SPIEGEL ONLINE: In der jetzigen Krise sollte Griechenland zunächst 110 Milliarden Euro von den Euro-Staaten und dem Internationalen Währungsfonds bekommen. Jetzt soll ein weiteres Rettungspaket verabschiedet werden, das ähnliche Dimensionen haben dürfte. Es geht also um sehr viel Geld. Wie groß waren denn die deutschen Staatspleiten?

Ritschl: Gemessen jeweils an der Wirtschaftsleistung der USA war allein der deutsche Schuldenausfall in den dreißiger Jahren so bedeutsam wie die Kosten der Finanzkrise von 2008. Im Vergleich dazu ist das griechische Zahlungsproblem eigentlich unbedeutend.

SPIEGEL ONLINE: Mal angenommen, es gäbe ein globales Ranking der Pleitekönige. Auf welchem Platz würde Deutschland landen?

Ritschl: Deutschland ist Schuldenkaiser: Nach der Schadenshöhe im Vergleich zur Wirtschaftsleistung gerechnet ist Deutschland der größte Schuldensünder des 20. Jahrhunderts - wenn nicht überhaupt der jüngeren Finanzgeschichte.

SPIEGEL ONLINE: Selbst Griechenland kann nicht mit uns mithalten?

Ritschl: Nein, das Land spielt an sich eine nebensächliche Rolle. Nur die Ansteckungsgefahren auf andere Euro-Länder sind das Problem.

SPIEGEL ONLINE: Die Bundesrepublik gilt als Inbegriff der Stabilität. Wie oft war Deutschland denn insgesamt pleite?

Ritschl: Das kommt darauf an, wie man rechnet. Allein im vergangenen Jahrhundert mindestens drei Mal. Nach dem ersten Zahlungsausfall in den dreißiger Jahren wurde der Bundesrepublik 1953 von den USA ein Schuldenschnitt - im Englischen "Haircut" - verpasst, der das Schuldenproblem von einem voluminösen Afro-Look auf eine Vollglatze reduzierte. Seitdem stand Deutschland glänzend da, während sich die anderen Europäer mit den Lasten des Weltkriegs und den Folgen der der deutschen Besetzung abrackerten. Und selbst 1990 kam es noch zu einem Schuldenausfall.

SPIEGEL ONLINE: Wie bitte?

Ritschl: Ja, der damalige Kanzler Helmut Kohl weigerte sich damals, das Londoner Abkommen von 1953 umzusetzen. Darin war festgeschrieben, dass die deutschen Reparationszahlungen aus dem Zweiten Weltkrieg im Falle einer Wiedervereinigung neu geregelt werden. Man hat nur die Bedienung kleiner Restbeträge abgewickelt. Dabei ging es aber um minimale Summen. Reparationen hat Deutschland nach 1990 nicht gezahlt - von den Zwangsarbeiterentschädigungen mal abgesehen - und auch die im Zweiten Weltkrieg aus den besetzten Ländern herausgepressten Kredite und Besatzungskosten nicht getilgt. Auch gegenüber Griechenland nicht.

SPIEGEL ONLINE: Anders als 1953 in Deutschland geht es bei der aktuellen Diskussion über die Rettung Griechenlands ja weniger um einen "Haircut" als vielmehr um eine Verlängerung der Laufzeiten der Staatsanleihen, also eine "weiche Umschuldung". Kann man dann überhaupt von einer drohenden Pleite sprechen?

Ritschl: Auf jeden Fall. Selbst wenn ein Land nicht zu hundert Prozent blank ist, kann es pleite sein. Genau wie in den fünfziger Jahren im Falle Deutschlands ist es illusorisch zu glauben, die Griechen könnten ihre Schulden jemals alleine abtragen. Und wer das nicht schafft, ist eben pleite. Nun muss festgelegt werden, wie hoch die Ausfallquote der Staatsanleihen ist, auf wie viel Geld die Gläubiger des Landes also verzichten müssen. Es geht dabei vor allem darum, den Zahlmeister zu finden.

SPIEGEL ONLINE: Der größte Zahlmeister dürfte Deutschland sein.

Ritschl: Darauf läuft es wohl hinaus, aber wir waren auch reichlich sorglos - und unsere Exportindustrie hat von den Aufträgen gut gelebt. Die Anti-Griechenland-Stimmung, die in vielen deutschen Medien verbreitet wird, ist hochgefährlich. Und wir sitzen im Glashaus: Nur durch den weitgehenden Schulden- und Reparationsverzicht seiner Kriegsopfer aus dem Zweiten Weltkrieg ist Deutschlands Wiederaufstieg möglich geworden.

SPIEGEL ONLINE: Deutschland sollte sich also mehr zurückhalten?

Ritschl: Deutschland hat im 20. Jahrhundert zwei Weltkriege begonnen, den zweiten davon als Vernichtungs- und Ausrottungskrieg geführt - und anschließend haben die Feinde die Reparationszahlungen ganz oder in beträchtlichem Umfang erlassen. Dass die Bundesrepublik ihre wirtschaftliche Blüte der Gnade anderer Völker verdankt, hat auch in Griechenland niemand vergessen.

SPIEGEL ONLINE: Wie meinen Sie das?

Ritschl: Die Griechen kennen die feindlichen Artikel aus deutschen Medien sehr gut. Wenn die Stimmung im Land umschlägt, alte Forderungen nach Reparationszahlungen laut und auch von anderen europäischen Staaten erhoben werden und Deutschland diese je einlösen muss, werden wir alle bis aufs Hemd ausgezogen. Da könnten wir im Vergleich dankbar sein, Griechenland auf unsere Kosten luxuszusanieren. Wenn wir hier der Stimmungsmache folgen und den dicken Emil geben, der die Zigarre pafft und nicht zahlen will, dann werden irgendwann die alten Rechnungen wieder präsentiert.


SPIEGEL ONLINE: Wenigstens zum Schluss noch ein paar versöhnliche Töne: Wenn Sie eine Lehre aus der Geschichte ziehen, welche Lösung wäre derzeit die beste für Griechenland - und Deutschland?

Ritschl: Die Pleiten Deutschlands im vergangenen Jahrhundert zeigen: Das Vernünftigste ist, jetzt einen echten Schuldenschnitt zu machen. Wer Griechenland Geld geliehen hat, müsste dann auf einen beträchtlichen Teil seiner Forderungen verzichten. Das würden einige Banken nicht verkraften, also müsste es neue Hilfsprogramme geben. Für Deutschland könnte das teuer werden, aber zahlen müssen wir so oder so. Und immerhin hätte Griechenland dann die Chance auf einen Neuanfang.

Das Interview führte Yasmin El-Sharif
 

Montag, 20. Juni 2011

Ich stehe zu Meinem Wort


Am 17/06/2011 habe ich ein Kommentar erhalten (zu lesen hier ), auf das ich gerne eingehen will. Da meine Antwort etwas länger wird und deshalb zu schade für ein Kommentar ist, habe ich daraus einen neuen Eintrag gemacht.
Als aller erstes möchte ich nochmal betonen, dass ich diesen Blog nicht schreibe um die Schuld an Griechenlands Finanzkrise jemand anderem zu geben. Ich habe eine Menge Sachen geschrieben die in Griechenland schieflaufen, habe aber auch darauf aufmerksam gemacht, dass das Problem global ist und nicht nur in Griechenland.
Ich will hier keine Verschwörungstheorien verbreiten, doch wenn wir nicht langsam alle anfangen ein wenig die Ereignisse zu hinterfragen, werden wir eines Morgens aufstehen und unsere Welt wird sich grundlegend verändert haben. Unsere Ersparnisse weg, unsere Versicherungen wertlos, und die staatliche Rentenkasse leer.
Spätestens dann werden wir uns fragen, wieso wir das nicht vorhergesehen haben.

Ich werde den Kommentar von meinem anonymen Leser Frage für Frage abarbeiten.
Was ist mit den jahrelangen Rentenzahlungen an bereits Verstorbene?
Das ist keine Lüge. Es ist durchaus in Griechenland vorgekommen, dass Renten an Verstorbene gezahlt wurden und immer noch werden. Man redet von 2000-3000 Renten die bezahlt werden, obwohl der Bezieher schon tot ist. Das ist verwerflich, keine Frage, aber genau dort liegt das Problem in Griechenland. Die Politiker kümmern sich nur darum, wie sie so viel wie möglich einstreichen und nicht wie sie was fürs Land einnehmen.
Es ist einfach so in Griechenland, dass man völlig unregistriert sterben kann (insbesondere auf dem Land). Da gehen die Hinterbliebenen zum Priester, der Verstorbene wird beigesetzt und es findet keine Registrierung statt und auch keine Meldung an irgendwelche Behörden. Gelegenheit macht Diebe. Wie viele wären es Deutschland wenn es hier einfach so möglich wäre?

Was ist mit den Luxuslöhnen in Staatsbetrieben?
Als hoher Beamter kann man in Griechenland echt gut Geld machen. Über Jahre haben sich die frischgewählten Parteien bei ihren Anhänger mit Sonderzulagen bedankt.
Ich finde jedoch, dass das ein weiterer Grund ist die Menschen die in Griechenland auf die Straße gehen zu unterstützen, die dem ein Ende bereiten wollen. Selbst der jetzige Premierminister der jetzt in Griechenland für 10 in Rente gehende Beamte nur einen neuen einstellen will hat, als er letztes Jahr gewählt wurde, 20.000 neue eingestellt
(Wahrscheinlich meint er „für 10 in Rente gehende Beamte der Opposition einen seiner Leute einzustellen“).
Wie dem auch sei! Um die 20.000 mit seinem System abzubauen wird er 5 Jahre brauchen. Nur Augenwischerei.
50% der Firmen sollen in Staatsbesitz sein!
Ja das stimmt. Wenn man es so rechnet wie man es rechnen will. Das heißt, wenn man die Anzahl der Firmen in Griechenland zählt und dann die staatlichen danebenstellt, sind es nicht mal 5%. Wenn man jedoch die gleiche Rechnung mit den Umsätzen als Grundlage macht, kommt man auf 45% was dem sehr nahe kommt. Nun das dient dem griechischen Volk auch nicht, da diese Firmen zum größten Teil Verluste machen.

Was ist mit den bis 18(!) Monatslöhnen in Staatsbetrieben?
Diese Frage bezieht sich auf einen Bericht (wie konnte es anders sein) der Bildzeitung. In diesem Bericht steht auch, dass der Nachtwächter dieser Firma 72.000 € bekommt.
um das aufzuschlüsseln, habe ich in den griechischen Medien (die diesen Bericht der Bild entkräften wollten) gelesen. Tatsache ist, dass die Firma „Hellenic Petroleum“ 72.000 € für ihre Nachtwächter ausgibt. Es sind aber 4 Nachtwächter und nicht einer. Der 18. Monatslohn kommt daher zustande, dass die Firma ihre Angestellten zu einem Festlohn anstellt (Der unter jedem Lohn ist was ein Arbeiter in Deutschland verdient der in einer Raffinerie arbeitet) und eine Erschwerniszulage (für gesundheitsschädliche Arbeiten) in Höhe des halben Lohns bezahlt. Wenn man das zusammenrechnet, kommt man auf 18 Monatslöhne. Was es in Wahrheit ist, habe ich oben erklärt. Was die Bild nicht geschrieben hat ist, dass keiner dieser Löhne ein Weihnacht-, Oster-, oder Urlaubsgeld ist, denn sowas bekommen die Arbeiter von Hellenic Petroleum nicht.
Wo sind die Milliarden Euro Subventionen der EU geblieben
Die EU Subventionen in Griechenland waren der größte Betrug an den europäischen Steuerzahler, den es in der Geschichte gegeben hat. Ich weiß nicht in wie fern das in anderen von der EU geförderten Ländern genauso gehandhabt wurde.
Der größte Teil dieser Hilfen war nicht für den Privatmann, sondern für die Infrastruktur sprich Straßen, Brücken, Flughäfen, Krankenhäuser, medizinisches Gerät usw. was fast zu 100 % an ausländische Firmen ging, die meisten davon aus Deutschland, aber da gehe ich noch im nächsten Post genauer ein. Der Rest, also 20% der gesamten Subventionen, waren an Firmen und Privatleute gerichtet. Man konnte in Griechenland eine Firma gründen und bekam 60 % des investierten Geldes zurück (wenn man das etwas clever angestellt hatte, konnte man aus den 60% auch 70% oder 75% machen). Leider ging auch da die Hälfte des Geldes an internationale Firmen die in Scharen nach Griechenland kamen, weil man dort für 20% der Kosten eine Zweigstelle eröffnen konnte.
Diese Hilfspakete hatten von vornherein keine Chance ihr Ziel, in Griechenland die Wirtschaft
anzukurbeln, zu erreichen, weil von jedem subventionierten Euro nur 10 Cent an griechische
Investoren ging. 90% der EU Subventionen flossen in die Kassen Europäischer Unternehmen.
Natürlich, wir haben jetzt eine Menge Brücken und neue Straßen die keiner benutzt, weil ihre Benutzung die teuerste in der ganzen Welt ist. Ich möchte da jetzt aber nicht vorgreifen, dazu gibt’s im nächsten Post mehr. (die Recherche dazu ist fast abgeschlossen).
  
Warum hat Griechenland kein Katastersystem?
Selbstverständlich hat Griechenland ein Katastersystem

Warum hat Griechenland kein intaktes Steuersystem?
Da hast du vollkommen Recht es muss gewährleistet sein, dass ein Staat seine Steuern auch eintreiben kann. Leider hängt das sehr mit der Korruption zusammen.

Warum gibt es in Griechenland die höchste Korruption aller Eurostaaten?
Dazu habe ich hier schon was geschrieben
Mir kann keiner weismachen, dass die Griechen ein unverschuldeter Schicksalsschlag getroffen hätte. Es gab keinen Tsunami, kein Erdbeben und keinen Krieg. Dass die Griechen Schlitzohren sind haben sie bei der geschummelten Aufnahme in die Eurozone bewiesen. Sie hatten keine der Kriterien erfüllt der sie zur Aufnahme in den Euroraum berechtigt hätte. Das konnte nicht gut- gehen. Solche schlechten Beispiele machen Schule. Heute fühlt sich kein EURO-Land mehr verpflichtet die Maastricht-Kriterien einzuhalten.
Ja und es hält sie auch keiner ein, außer Finnland, aber obwohl ich kein Finanzexperte bin finde ich, dass man ziemlich leichtgläubig sein muss um zu glauben, dass 2003 alle anderen die Kriterien erfüllt haben. Das innerhalb der Letzten 8 Jahren, in fast allen Eurozonen Staaten, einen massiven, unverhältnismäßigen Schuldenanstieg gab (in Deutschland 24,2%)  legt zumindest nahe, dass 2003 nicht alles mit rechten Dingen abgelaufen sein konnte.
Ich denke da muss man kein Wirtschaftsexperte sein um das zu sehen.
Einen sehr großen Anteil an diesem  Desaster hat die ehemalige "Schröderregierung" zu vertreten.
Zumindest muss man zugeben, dass die jetzige Regierung was die Staatsverschuldung betrifft nahtlos weitergemacht hat.
Als politisch interessierter Bürger bin ich in größter Sorge um die Zukunft Europas und unseres Landes.
Dazu zähle ich mich auch, sonst würde ich nicht so viel meiner kostbaren Zeit damit verschwenden mich mit dem Thema zu beschäftigen. Das hat aber nichts damit zu tun wie man über Griechenland spottet. Wenn wir Pech haben, werden wir in ein paar Jahren an die heutige Zeit zurückdenken und sagen „ Es war so eindeutig. Wieso haben wir nichts dagegen gemacht“.

Ich habe mir Mühe gegeben alle deine Fragen zu beantworten. Viele Sachen davon hatte ich schon geplant. Ich hatte es jedoch noch nicht geschrieben, weil die einzelnen Themen zu klein waren für einen eigenständigen Post.
Als Fazit finde ich sollten wir alle an deinen Letzten Satz ansetzen und uns als Europäer sehen um gemeinsam Lösungen zu finden anstatt diesen meinungsproduzierenden Revolverblättern zu erlauben Feindschaften zu sähen. Wir sollten uns alle für die Zukunft unseres Landes interessieren, nur sollte dieses unser Land Europa heißen.

Freitag, 17. Juni 2011

Warum zahlen wir den Griechen ihre Luxus-Renten?


In erster Linie wollte ich erwähnen, dass der deutsche Staat nichts bezahlt. Er bürgt lediglich für Griechenland und lässt sich das auch teuer bezahlen. Nur im Fall, dass Griechenland diese Kredite nicht zurückbezahlen kann, muss Deutschland und die EU (Deutschland mit knapp 27%) dafür aufkommen.
Ob es nun wahrscheinlich ist, dass dieser Fall eintritt möchte ich hier nicht ausdiskutieren. Es ist ein Risiko, jedoch hat Griechenland dabei vielmehr zu verlieren als Deutschland, denn für diese Kredite musste Griechenland selbst Sicherheiten hinterlegen. Ich weiß, darüber hört man kaum was. Wer z.B. weiß, dass Griechenland seine gesamte Luftwaffe als Pfand für diese Kredite  hinterlegt hat? Oder die Verwertungsrechte der Akropolis und anderer kultureller Einrichtungen? Alles in allem werden die Bürgen nicht leer ausgehen wenn Griechenland nicht bezahlen kann.

Ob nun die griechische Regierung das Recht hatte dies zu machen, darüber streitet man in Griechenland, was auch einer der Gründe für die derzeit stattfindenden Unruhen ist, aber das ist ein internes griechisches Problem.

Zurück zu den Luxusrenten.
Die Bild Zeitung veröffentlichte am 27.04.2010 einen sagen wir mal „Artikel“ mit diesem Titel.
ich möchte ihn nicht Wort für Wort wiederholen. Unter Eingabe des Titels werdet Ihr den Artikel ziemlich schnell finden. Am Ende dieses Artikels war eine Tabelle die alle Zahlen umfasst.


Griechenland
Deutschland
1. Voller Rentenanspruch nach Arbeitsjahren:
35
45
2. Rentenniveau:
80 %*
46 %
3. Rentenzahlungen/Jahr:
14 x
12 x
4. Rentenerhöhungen 2004:
3 %
0 %
5. Rentenerhöhungen 2005:
4 %
0 %
6. Rentenerhöhungen 2006**:
4 %
0 %
7. Mindestrente in Euro:
445
ca. 600
8. Höchstrente in Euro:
2538
ca. 2100
9. Gesetzl. Renteneintrittsalter Männer:
65
65–67
10. Gesetzl. Renteneintrittsalter Frauen:
60
65–67
11. Tatsächliches Renteneintrittsalter:
62,4
63,2

Lasst uns mal diese Tabelle auseinander nehmen:

Zu 1
Dazu muss man sagen (Bild hat es bestimmt nur vergessen zu erwähnen), dass das griechische Rentensystem erst nach der Diktatur 1974 eingeführt wurde und es damals keine Daten gab wie lange jemand gearbeitet hat und man einen Anfang brauchte. Wahr ist, dass es damals viel niedriger angesetzt war. Die Mindestarbeitsjahre wurden später nach und nach angehoben. Jedoch in Deutschland nach dem Krieg war es genauso und hier hat es auch Jahrzehnte gedauert bis es dann auf 45 Jahre angekommen ist.

Zu 2
Man kann keine Gurken mit Tomaten vergleichen liebe Bild (Für Bildleser die einen sind rot und rund während die Tomaten bekanntlich lang und Grün sind).
um das zu erklären nehme ich ein Beispiel. Wenn also ein deutscher Arbeitnehmer 45 Jahre gearbeitet hat und auf einen Durchschnittslohn von 1000 € kommen würde, würde er nicht wie Bild behauptet 46% an Rente bekommen, sondern die Mindestrente von 600 €.
Da jedoch die Grundsicherung in Deutschland auf Hartz IV Niveau festgelegt ist,
würden ihm 359 € + Wohngeld + freie Krankenversicherung zustehen, wo wir je nach Höhe vom Wohngeld bei knapp 800 € landen dürften was auch, sehe und staune, 80% entsprechen würde.
Ob ein Durchschnittslohn von 1000 € in Deutschland realistisch ist, kann jeder für sich entscheiden. In Griechenland ist es nicht nur realistisch, sondern eher selten so einen hohen Durchschnittslohn zu erreichen.

Zu 3
Schlichtweg gelogen. Es ist wohl wahr, dass die griechische Rentenversicherung ein Weihnachtsgeld und ein Ostergeld bezahlt, jedoch ist es gerade mal ein Drittel der Rente. Also würden beide „Geschenke“ zusammen nicht mal die Höhe einer zusätzlichen Rente erreichen, geschweige denn eine 13. und 14. Rente.

Zu 4, 5, 6
In diesem Fall sollte man die Frage wohl anders stellen, nicht, warum steigen die Renten in Griechenland? Sondern, warum steigen sie in Deutschland nicht?
Eine Erhöhung der Renten um 4% bei einer Inflation von 3%-5% ist im europäischen Durchschnitt eher im untersten Segment angesiedelt.

Zu 7
Noch eine Lüge. Die Mindestrente in Griechenland beträgt 360 €, wobei es keine Sonderzugaben wie Wohngeld gibt. Jemand der in Griechenland diese Rente bekommt, muss damit auskommen und sein Essen, Miete, Strom und sonstige Ausgaben bezahlen.

Zu 8
die Zahlen stimmen ungefähr. Ich bin sogar bei meinen Recherchen auf eine höhere Zahl gestoßen und zwar auf 3.581,77 wobei das die Höchstgrenze der Rentenversicherungsträger der Selbständigen ist, deren Beitragssatz um ein Vielfaches teurer ist als der, der anderen Träger.
Zu der von Bild genannten Zahl kann ich folgendes sagen:
Dank Richterin Barbara Salesch und ihren Kollegen weiß mittlerweile jeder in Deutschland, dass etwas zu verheimlichen auch eine Lüge ist. Bild wirft eine Zahl ein wo sich jeder wundert und es für ungerecht hält.
Es wird jedoch verheimlicht, dass in Griechenland nur 14% der Rentner eine Rente über 1000 € bekommen und dass bei 66% der Rentner die monatliche Rente unter 500 € liegt. Mit diesen Zahlen ist das Wort „Luxusrente“  zu absurd um ernstgenommen zu werden, aber bildet Ihr Euch Eure eigene Meinung.

Zu 9, 10, 11
Das einzige was wahr ist in dieser Tabelle, wobei ich mich wundere warum Bild das tatsächliche Renteneintrittsalter überhaupt angegeben hat.
Vieleicht um doch in letzter Minute einen Funken Wahrheit in diesem Artikel zu bringen.

Natürlich kann jetzt jemand behaupten, dass die oben genannten Zahlen nichts aussagen wenn man dabei keinen Bezug zu den Lebensunterhaltskosten hat.
Fakt ist jedoch, dass die Lebenshaltungskosten in Griechenland mit denen in Deutschland keinen Vergleich scheuen müssen. Ganz im Gegenteil, je nachdem wo man die Schwerpunkte setzt, kann der Lebensunterhalt in Griechenland sogar teurer sein als hier, vor allem bei Lebensmitteln.
Bei meinen Recherchen und eigene Erfahrung durch meinen 6 Jahre Aufenthalt in Griechenland kann ich jedoch sagen, dass die Lebenshaltungskosten in Griechenland zwischen 5%-10% billiger sind als hier. Ich denke nicht, dass diese Differenz die erheblich niedrigeren Renten rechtfertigt.
Das lass ich auch in Eurer Beurteilung.

Dienstag, 14. Juni 2011

Glaube keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast….


sagte mal ein befreundeter Jurist zu mir und es scheint was Wahres dran zu sein.
Ich möchte heute ein paar Theorien aufstellen, die Ihr dann selber bewerten könnt.

Das Wort Wirtschaftskrise ist in den letzten Jahren das wohl am meisten gebrauchte in den internationalen Medien. Seit dem letzten Jahr konzentriert man sich dagegen auf einen kleinen Staat am Mittelmeer. Kann es denn sein, dass die Krise nicht nur da noch präsent ist?

Im Maastricht Vertrag wurden die Bedingungen aufgestellt die ein Eurostaat erfüllen muss, um in die Währungsunion aufgenommen zu werden. Jedoch wollen wir hier nicht alle Kriterien analysieren, das würde den Rahmen sprengen. Wir nehmen daher die zwei (meiner Meinung nach) wichtigsten Kriterien, die Staatsverschuldung und das Haushaltdefizit. Die Eurostaaten haben sich geeinigt, dass ein Land was in der Eurozone aufgenommen wird höchstens eine Verschuldung von 60% des BIP (Bruttoinlandsprodukts) und ein Haushaltsdefizit von höchstens 3% aufweisen darf. Die Länder die dem entsprachen, konnten also auf Antrag den Euro bekommen. Es wurde in diesem Vertrag aber nicht gesagt, dass wenn ein Land in Zukunft diese Grenzen überschreitet aus der Eurozone rausfliegt. Aus gutem Grund, denn heute würde kein Land der Eurozone, mit Ausnahme von Finnland, diese Kriterien erfüllen. Alle Länder der Währungsunion überschreiten heute eines der beiden Kriterien die meisten sogar beide.

Nun, wir wissen warum das in Griechenland der Fall ist. Die Griechen sind ja bekanntlich die Betrüger in Europa. Aber lassen Sie uns mal über ein anderes Land reden und zwar nicht über irgendeins, sondern über das anscheinend stabilste in der Eurozone. Lassen Sie uns über Deutschland reden.

Wir gehen mal davon aus, dass Deutschland 2003 die Kriterien erfüllt hat. Müssen wir wohl, weil ja die Griechen, und nur die, die Betrüger sind. Deutschland hatte also 2003 eine Staatsverschuldung von unter 60%, wir gehen von 59% des BIP aus. Wenn man nun den Verlauf der deutschen Staatsschulden (Bund der Steuerzahler) anguckt, sind sie in den letzten 8 Jahren unverhältnismäßig gestiegen.
Das ist eine Tatsache die nicht zu berichten passt. Wie 2007, als es hieß, dass der deutsche Staatshaushalt wieder schwarze Zahlen schreibe, aber das soll uns erst mal nicht weiter beschäftigen. Heute ist die deutsche Staatsverschuldung bei 83,2% des BIP. Also ist es in den letzten 8,5 Jahren um mindestens 24,2% gestiegen.
Denken wir ein paar Jahre weiter, wenn die Schulden im selben Tempo weitersteigen (was nicht zu erwarten ist, weil Schulden exponentiell steigen durch Zins und Zinseszins, was wiederum heißt, dass sie viel schneller steigen werden) also mit umgerechnet 3,025 % jährlich wird es in 10,5 Jahren passieren, dass Deutschland, das stärkste Land der EU, eine Staatsverschuldung von sage und schreibe 115 % des BIP hat. 115 % ist eine wichtige Zahl. Das ist nämlich die Staatsverschuldung Griechenlands bevor sie das erste Hilfspaket der EU bekommen hat.

Heißt das jetzt, dass in 10 Jahren Deutschland ein EU Hilfspaket benötigen wird?
Wohl kaum, weil es bis dahin keine Eurozone geben wird, denn im Vergleich zu anderen Ländern, steht Deutschland noch ganz gut da. Ich hoffe natürlich, dass es nie dazu kommt, obwohl das bedeuten würde, dass nicht nur Griechenland seine Bilanzen gefälscht hat und die enorme Steigung der Deutschen Staatsverschuldung zwischen 2003 und 2011 eigentlich nur eine wieder Begradigung der eigenen Bilanzen war und dass die Staatsverschuldung in den nächsten Jahren nicht mehr so stark steigen wird wie in den letzten 8.

Lassen sie uns jetzt die beiden Länder vergleichen um zu sehen was die ganzen, sich bedrohlich anhörenden, Prozentzahlen in wirklichem Geld bedeuten.
Staatsdefizit
Griechenland hat ein Staatsdefizit von 7,54 %, aber das sind Betrüger die Griechen. Ich rechne lieber mit 10 %, bei einem Staatshaushalt von ca. 100 Mrd. im Jahr. Das heißt im Klartext, dass Griechenland 111 Mrd. Ausgaben hat bei nur 100 Mrd. Einnahmen. Griechenland fehlen also 11 Mrd. Euro im Jahr für einen ausgeglichenen Haushalt.

Deutschland erwartet in diesem Jahr Einnahmen von 257,5 Mrd. Der Bundeshaushalt, der Ende 2010 beschlossen wurde, beläuft sich auf 305.8 Mrd.
Das macht ein Defizit von 48,3 Mrd. welches durch Neukredite gedeckt wird.
also in Prozent 15,79% Defizit. Dazu muss man fairer Weise sagen, dass diese Zahlen Ende 2010 für den voraussichtlichen Bedarf entstanden sind und dass der Bund durch mehr Einnahmen das Defizit auf 3,3% gedrückt hat, was erfreulich ist.
Deutschland fehlen demnach 10 Mrd. für einen ausgeglichenen Haushalt.

Schulden / Zinsen
Griechenland hat im Moment 302 Mrd. Schulden und Zahlt 18 Mrd. jährlich an Zinsen.
Deutschland hat 1,7 Billionen Euro Schulden und Zahlt 36,7 Mrd. Jährlich an Zinsen.

Wir Ihr unschwer erkennen könnt, sind die Zahlen der beiden Länder nicht so weit auseinander und damit auch deren Schicksal. Aber an wen gehen diese Zinsen?
Dazu müssten wir einen Exkurs in unser Bankensystem machen, aber nicht hier, wer Interesse hat kann es sich auf YouTube unter der Adresse ansehen http://www.youtube.com/watch?v=Kw7jlUHW_gI  (es sind ca. 50 min aber es lohnt sich.).

Was Wäre wenn…
Alle Staaten auf der Erde ein Gesetz verabschieden würden, was Zinsen auf die schon vorhandenen Staatsschulden abschaffen würde?


Für die Banken wäre es in erster Linie ein herber Rückschlag. Jedoch wenn man bedenkt, dass die Blase sowieso in nächster Zeit platzen wird, was noch fataler wäre, wäre es das kleinere Übel,  da die Banken an den Privatkrediten immer noch verdienen würden.


Für Griechenland würde es heißen, dass aus den fehlenden 11 Mio.  7 Mio. Überschuss wird. Wenn dieses Geld Zur Abzahlung der Kredite benutzt wird, wäre Griechenland in 43 Jahren schuldenfrei.


Deutschland wäre in 63 Jahren schuldenfrei. Vorausgesetzt beide Länder haushalten weiterhin mit Vernunft.

Sie sehen also, dass das Problem nicht an einen Staat festzumachen ist, es ist das Banken- und Zinssystem, was im Moment am zusammenbrechen ist und es lag an Griechenland den Anfang zu machen, was uns allen als Warnung dienen sollte, schnellstens etwas dagegen zu unternehmen.


Freitag, 10. Juni 2011

Griechenland deine Fürsten

Es ist nicht zu verleugnen, dass die griechische Regierung es nur durch Betrug geschafft hat in die Währungsunion aufgenommen zu werden. Sie haben jedoch nicht nur die EU betrogen, sondern auch das eigene Volk was zur Zeit auf den Straßen Athens und anderer Städte protestiert.
Leider ist Korruption in Griechenland eine Selbstverständlichkeit. 1.000.000 Beamte verwalten einen 11 Mio. Einwohner Staat. Ich möchte mit diesem Blog nicht das Verhalten Griechenlands rechtfertigen oder die Schuld woanders suchen. Der letzte Post über die Reparationszahlungen stellt nicht unbedingt meine Meinung da, ob das Geld nun bezahlt werden soll oder nicht. Ganz im Gegenteil ist meine Meinung zu diesen Zahlungen eine ganz andere. Ich finde sogar, dass es Schwachsinn wäre diese Zahlungen zu verlangen angesichts der enormen Hilfen aus der EU die von Griechenland missbraucht wurden. Doch es zu leugnen oder sich davon zu distanzieren, ist auch ein Betrug. Es darf nicht toleriert werden, dass Lügen über diese Tatsachen verbreitet werden, was auch den Grund für diesen Blog darstellt.

Immer wenn ich über die griechische Regierung schimpfe aber das Volk in Schutz nehme werde ich darauf hingewiesen, dass das Volk die Regierung wählt und damit ja auch verantwortlich für deren Taten ist was auch so nicht falsch ist.
Für das griechische Volk jedoch ist die Wahl eine Farce. Griechenland wurde in den letzten Jahrzehnten von nur drei Familien regiert, die Mittlerweile Griechenland als ihr Eigentum sehen und sich immer noch nicht sattgefressen haben. Alle die versuchten einen Wechsel herbei zuführen wurden abgesägt, was die folgende Liste nicht beweist aber zumindest nahelegt.
Griechische Premierminister
Vor 1974 (Vor der Diktatur)

Konstantinos Karamanlis
17. Mai 1958 - 20. September 1961
4. November 1961 – 17. Juni 1963
Georgios Papandreou (Großvater des jetzigen PM)
8. November 1963 – 30. Dezember 1963
18. Februar 1964 – 15. Juli 1965

Nach 1974 (Nach der Diktatur)

Konstantinos Karamanlis
27. Juli 1974 – 10. Mai 1980
Georgios Rallis
10. Mai 1980 – 21. Oktober 1981

Andreas Papandreou (Vater des Jetzigen PM)
21. Oktober 1981 – 2. Juli 1989
13. Oktober 1993 – 22. Januar 1996

Tzannis Tzannetakis
2. Juli 1989 – 11. Oktober 1989
Ioannis Grivas
11. Oktober 1989 – 23. November 1989

Xenophon Zolotas
23. November 1989 – 11. April 1990

Konstantinos Mitsotakis
11. April 1990 – 13. Oktober 1993

Konstantinos Simitis (Wurde von der Familie Papandreou eingesetzt, weil in diesen Jahren kein Nachfolger direkt aus der Familie da war. Es wird vermutet, dass trotzdem die Familie Papandreou die Fäden gezogen hat.)

22. Januar 1996 – 10. März 2004

Konstantinos Karamanlis (Neffe des Erstgenannten)
10. März 2004 – 6. Oktober 2009

Giorgos Andreas Papandreou (Der in die Fußstapfen seines Großvater und seines Vaters tritt und deren Namen in seinem vereint werden. Es war wohl von vornherein geplant was aus ihm werden sollte.)
6. Oktober 2009 – Heute

Wie man unschwer erkennen kann wenn man sich die Daten anguckt ist, dass alle die nicht zu den Familien Karamanlis, Mitsotakis oder Papandreou gehörten jedes Mal nicht länger als ein Jahr regierten. Doch auch ohne diese Behauptung ist die Konstellation von Vätern, Onkel und Großvätern in der griechischen Regierung so nirgendswo auf der Welt wiederzufinden.
Das griechische Volk hat durchaus versucht einen politischen Wechsel durch Wahlen zu erlangen, jedoch verschwanden die dann gewählten schnell von der Bildfläche.
Die letzten 10 Jahre wurde nur noch Augenwischerei betrieben um das Volk ruhigzustellen und einen Aufstand zu vermeiden. Die EU wurde betrogen und das griechische Volk genauso.

In Griechenland verdient man(jedenfalls die Mehrheit) einen Durchschnittslohn von 600-800 EUR. Der Großteil der Luxusrenten beträgt weniger als 600 EUR die Lebenshaltungskosten sind mit Deutschland fast identisch und seit den neuen Sparmaßnahmen hat sich viel verschlimmert. Der Benzinpreis hat sich verdoppelt, die Mehrwertsteuer ist von 18% auf 23% geklettert, die Lebensmittelpreise sind gestiegen und alle Familien die vorher schon schwer auskamen, nagen jetzt am Hungertuch.
Nein, das griechische Volk hat nie über seine Verhältnisse gelebt. Es wurde betrogen.
Meine Meinung (um das mal auch kund zu tun) über die Zukunft Griechenlands ist folgende:
  1. Die Hilfszahlungen (Kredite), die zur Zeit von der KfW getätigt werden, sollen zum Teil für die griechische Bevölkerung eingesetzt werden um ihr in der Zeit der Umstrukturierung unter die Arme zu greifen
  2.  Neuwahlen in Griechenland unter der Voraussetzung, dass alle die seit 1990 mind. einen Ministerposten innehatten, nicht mehr zur Wahl zugelassen werden (solch eine Maßnahme würde die Mehrheit unterstützen und auch die Sparmaßnahmen erdulden
    .
  3. Die EU, UNO oder NATO (wer auch immer zuständig ist) soll eine Einigung im Griechenland-Türkei-Konflikt erzwingen, damit die Türkei die griechischen Grenzen anerkennt und somit Griechenland die Möglichkeit eröffnet wird die Bodenschätze aus der Ägäis zu fördern.

Das verstehe ich unter Hilfe von der EU und nicht die sinnlosen Zahlungen, die ihm Moment stattfinden an die Leute die Schuld sind das es dazu gekommen ist, weil diese Regierung wird nicht mehr lange an der Macht sein wenn es so weiter geht.
Denn was man ebenfalls in den deutschen Medien nicht hört ist das Ausmaß der Proteste. Über 300.000 Menschen sind täglich auf Griechenlands Straßen und nicht nur ein paar Randgruppen.
Alles in allem finde ich die Sparmaßnahmen als einen Schritt in die richtige Richtung. Es trifft nur die falschen. Darüber aber die Tage mehr wo ich von kuriosen Gesetzen, überhöhte Diäten und komische Vereinbarungen sprechen werde.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Reparationszahlungen


Für dieses Thema was zu finden war wirklich etwas schwer, deswegen werde ich gegen meine Überzeugung einen Link hier reinsetzen, damit ihr die Quelle im Internet finden könnt.
Der Zweite Weltkrieg erhielt in Griechenland am 28. Oktober 1940 Einzug, die italienischen Truppen fielen von Albanien aus in Nordgriechenland ein. Metaxas hatte zuvor ein Ultimatum Mussolinis mit dem legendären „Ochi” (Nein) beantwortet. Die innenpolitisch zerstrittene griechische Nation sammelte sich nun um den Diktator Metaxas. Die griechische Armee schlug die Italiener, ging zur Gegenoffensive über und besetzte ein Drittel Albaniens.
Durch die Niederlage Italiens fühlte sich Deutschland verpflichtet am 06 April 1940  Griechenland anzugreifen.
Nach der Kapitulation der griechischen Armee, besetzte Deutschland die strategisch wichtigen Teile Griechenlands und gab den Rest zu Bulgarien, die sofort mit der Bulgariesierung anfingen (Vertreibung von 90.000 Griechen und Ansiedlung von 120.000 Bulgaren ).
 Griechenland wurde in den nationalsozialistischen „Großraum Südost” eingegliedert und rücksichtslos ausgeplündert (Erze, Öl, Tabak).
Eine Missernte, Konfiszierungen der Besatzungsmächte und die britische Seeblockade führten im Winter 1941/42 zu einer Hungerkatastrophe mit 100 000 Toten.
Um den griechischen Widerstand zu ersticken, verübten SS und Wehrmacht Geiselerschießungen und Massaker an der Zivilbevölkerung, denen etwa 50 000 Menschen zum Opfer fielen (Kalavryta, Distomo, Komeno u. a.).
Der deutschen Besetzung Griechenlands fielen 1.125.960 Griechen zum Opfer (38.960 Exekutionen, 12.000 Tote durch Querschläger, 70.000 im Kampf gefallene, 105.000 in deutschen Kasernen, 600.000 Hungerstote und 300.000 durch fallen der Geburtenrate)

Deutschland nahm erzwungene „Kredite“ in Höhe von umgerechnet 5 Mrd. Euro.
Nach der Ersten Reparationskonferenz 1946 in Paris (bei der keine Summen ausgehandelt wurden, sondern nur Prozente der Komplettsumme.) standen Griechenland ca. 7 Mrd. Dollar
Reparationen zu.
Aber das deutsche Regime hat nicht nur verwüstet und gemordet. Das was genauso schwer wiegt ist, dass sie die griechischen Museen leergeräumt haben. Viele 2000-3000 Jahre alte Exponate kann man heute noch in Museen in Berlin, München, London und Paris bestaunen.

Gut. Jetzt haben wir glaube ich alles was die alliierten Mächte Griechenland zugesprochen haben. Kommen wir dazu was Griechenland bekommen hat.
1946 war alles, so schien es zumindest, geregelt. Doch es kam anders. Nachdem die Russen den Ostteil Deutschlands für sich beanspruchten, hielt Amerika es für besser Deutschlands Reparationszahlungen erst mal auszusetzen um ein strategisch wichtiges Bollwerk gegen Osteuropa aufzubauen. Es kam also 1953 zum berühmten sogenannten Londoner Schuldenabkommen, wo es hauptsächlich um Deutschlands Vor- und Nachkriegsschulden ging. Die Reparationszahlungen wurden dabei ausgeklammert und zwar bis auf den imaginären Zeitpunkt, wie man damals glaubte, einer Deutsch-Deutschen Wiedervereinigung, etwas, was unter den damals gegebenen Umständen niemand erwartete.
1960 bekam Griechenland 115 Mio. Mark, jedoch nicht als Reparationszahlungen, sondern als Wiedergutmachung für Menschen die wegen Ihrer Rasse getötet wurden. Diese Summe Entspricht 102,13 DM für jeden anerkannt durch das deutsche Regime getöteten Griechen.
Wem hatte Griechenland diese großzügige Zahlung zu verdanken?
Der damalige König von Griechenland Paul hat damals die Verhandlungen geführt.
Dessen Mutter war Sophie von Preußen, Tochter des Kaiser Friedrich III. Paul war der einzige mit dem die deutsche Regierung verhandeln wollte.
Er hatt sogar Auszeichnungen Bekommen

1954: Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1961: Bayerischer Verdienstorden

Komischerweise keine Griechischen.
Im Grunde hat man den Wolf mit seines gleichen über die Lämmer richten lassen.

Nun, in der Geschichte ist es oft so, dass selbst das Unerwartete (wenn auch in diesem Fall Glückliche) eintrifft. Und 1990 war es soweit. Durch den 2 plus 4 Vertrag wurde Deutschland wieder vereint. Griechenland, sowie alle Länder die bis dahin keine rechtliche Handhabe hatten, haben nun mit Bezug auf das Londoner Schuldenabkommen die anerkannten Reparationszahlungen verlangt. Die Deutsche Regierung, die zu diesem Zeitpunkt ein ganzes Land aufzubauen hatte, hat sich nicht nur geweigert zu zahlen, sondern sich noch nicht mal an den Verhandlungstisch gesetzt. Die Begründung lautete es sei so viel Zeit vergangen.
Die BRD wäre jetzt ein souveräner Staat und erkenne die Forderungen an das Dritte Reich nicht mehr an.

Griechenland als Deutschlands verbündeter in der NATO und der EWG, hat in den Folgejahren das Thema mit der Regierung Kohl wie auch Schröder angesprochen. Jedoch war spätestens nach der Währungsunion klar, dass es zumindest zu Reparationszahlungen nie kommen wird. Jedoch hat Griechenland nie offiziell darauf verzichtet.
Allein die Zwangskredite mit nur 3% verzinst (zum Vergleich die Kredite die Griechenland von der EU bekommt werden mit 6% verzinst) wären heute 34.149.913.673 € (34.15 Mrd €).
Wir Ihr seht, hat Griechenland nicht ganz Unrecht was Wiedergutmachung von Deutschland betrifft.
Die meisten Daten dieses Posts habe ich aus einem Interview, das Liane von Billerbeck mit
Hagen Fleischer, Historiker an der Universität in Athen, geführt hat.

Noch eins sei gesagt zu allen die der Meinung sind, dass diese Kriegsverbrechen langsam verjährt sein müssten.
Erstens
Wenn man sich 30 Sekunden für jedes Opfer nehmen nehmen würde um sich zu entschuldigen, wäre man heute noch nicht fertig. 11.000.000 Mio. Opfer würden noch auf ihre Entschuldigung warten.
Zweitens
Solange auch nur einer in diesem Land, eine Hakenkreuzflagge schwenkt, wird die Welt die Geschichte nicht vergessen

Montag, 6. Juni 2011

Griechenland und das Beamtentum


In Griechenland hat sich in den letzten 30 Jahren eine Kultur entwickelt, die sehr bedenklich ist und auch International aufgefallen ist.
Rund 1.000.000 Beamte beschäftigt die griechische Regierung bei einer Bevölkerung von 11.000.000. Wenn man also Kinder und Rentner abzieht, ist mehr als jeder zehnte Grieche ein Beamter.
Es ist der Traum von vielen sich selbst oder zumindest die eigenen Kinder in den Dienst des Staates zu stellen. Ist auch klar warum, gute Bezahlung mit 13 Gehältern sicherer Arbeitsplatz und anschließende Pension mit Gratifizierung. Wer würde dazu nein sagen?
Dieses Instrument haben sich griechische Politiker zu nutze gemacht um Wähler für ihre Stimme zu danken. Das ist Natürlich ein Fass ohne Boden wenn man bedenkt, dass Beamte einmal eingestell,t nie wieder entlassen werden können, aber Wahlen alle vier Jahre aufs neue anstehen. So entstanden, um nur ein Beispiel zu nennen, Konstrukte wie folgendes:

In einem der größten Krankenhäusern Griechenlands „Evaggelismou“ in Athen wurden 10 Gärtner beschäftigt, die ausschließlich für dieses Krankenhaus verantwortlich waren.
Ihre Aufgabe bestand darin die Grünanlagen des Krankenhauses zu pflegen.

Nun, Sie werden sagen, je nach Größe der Grünanlagen ist es nicht ungewöhnlich 10 Gärtner zu beschäftigen. Da haben Sie Recht, nur in diesem Krankenhaus sowie dem dazugehörigen Grundstück gibt es weder Grünanlagen noch Gärten. Ja noch nicht mal einen Rasen oder Grünfläche. Diese Beamten also kommen jeden Morgen zur Arbeit „wenn sie überhaupt kommen“ und gehen ohne etwas getan zu haben wieder nachhause. Dafür bekommen Sie 13 Monatsgehälter und können sich auf eine gute Rente freuen.

Ist es Verwerflich? Ja auf jeden Fall!

Dann noch ein Beispiel:
Stellen Sie sich vor, sie haben Zechenschlosser gelernt, haben Ihren Job verloren und sind seit 10 Jahren arbeitslos. Da kommt wie ein Wunder ein Lokalpolitiker und sagt Ihnen „wenn Sie mich wählen, mache ich Sie zum Beamten“.
Natürlich würden Sie als rechtschaffender Bürger dieses Landes (als was ich alle meine Leser verstehe) ablehnen. Was denken Sie jedoch wie viele Ihrer Mitbürger in Deutschland genau wie Sie ablehnen würden und wie viele der Versuchung erliegen würden?

Ich habe von Anfang an versprochen die griechische Regierung nicht zu schonen weil sie schuld ist, an dem was in Griechenland zurzeit passiert, doch die Kritik der deutschen Medien, mit Ausnahme weniger ernstzunehmender Blätter, richtet sich gegen das griechische Volk und wenig gegen die Regierung.
Ja aber das griechische Volk hat doch diese Regierungen gewählt. (Auf das Thema komme ich in meinem nächsten Beitrag zu sprechen also geduld bis morgen).

Mittlerweise wissen wir alle, dass die griechische Regierung gelogen, betrogen und ihre Bilanzen gefälscht hat. Das steht außer Frage. Das werfen doch Griechenland alle vor?
Ich behaupte von mir ein logisch denkender Mensch zu sein ich. Kenne mich mit Wirtschaft, Politik, Bilanzen und solchen Sachen nicht aus jedoch kann ich eins und eins zusammenzählen.

Also die griechische Regierung hat die Bilanzen so gut manipuliert, dass führende Finanzexperten der EU und der ganzen Welt bei genauesten Prüfungen (Man sollte wohl annehmen, dass ein Land, welches in die Währungsunion aufgenommen werden soll, genau geprüft wird.) in die Irre geführt wurden. Das Glauben Sie doch oder nicht?
Ich streite es auch nicht ab. Es ist mittlerweile bewiesen.
Warum erwarten Sie jedoch dass der griechische Bäcker, Bauer oder Angestellte ein besseres Verständnis für Wirtschaft, Bilanzen und der Währungsreform hat als die Prüfer der EU-Komission?

Wieviel Ahnung haben Sie davon?

Würden Sie sich eine Mitschuld anhängen lassen wenn morgen bekannt werden würde, dass die deutsche Regierung dasselbe über Jahre gemacht hat?

Das stolze griechische Volk braucht Unterstützung, um von dieser parasitenhaften, schmutzigen Regierung wegzukommen und nicht Vorwürfe und Kritik was es als Volk hätte besser machen können. Doch das trauen sich eure Revolverblätter nicht, weils dann Haue von der Angela gibt.

Sonntag, 5. Juni 2011

„Wenn wir Deutschen nicht mehr in Griechenland in Urlaub gehen, dann ist da ganz schnell der Ofen aus.“


Erst eine Information in eigener Sache. Alle Informationen, Zahlen und Fakten die Sie in diesem Blog lesen, stammen aus dem deutschsprachigen Netz. Ich habe bewusst auf zwei Sachen verzichtet. Erstens auf die Suche in englischer oder griechischer Sprache. Der Grund ist, dass ich sicherstellen will, dass diese Informationen jedem der Deutsch spricht zur Verfügung stehen und somit keiner eine Ausrede hat warum er seine Aussagen so gemacht hat wie es der Fall ist.
Zweitens verzichte ich auf die Verlinkung von Quellenangaben. Ich habe für jedes Thema nicht länger als 20 min. recherchiert und ich denke, das ist jedem zuzumuten wenn er eine Meinung oder Aussage veröffentlicht sich zu erkundigen, ob seine Behauptungen auch stimmen. Ansonsten ist dieser Mensch für mich dumm und sollte seine Aussagen auf dem Kneipenstammtisch beschränken anstatt sie im Internet zu veröffentlichen, wo es jeder lesen kann. Er macht sich damit nur selbst lächerlich und alle die ihm aus Unwissenheit zustimmen.
Desweiteren möchte ich sagen, dass solche Äußerungen nicht das Bild wiederspiegeln welches die Deutschen über Griechenland haben, weil hinter solchen Behauptungen immer eine Menge deutsche Mitbürger stehen, die das wieder richtigstellen. Eine Tatsache die mich sehr erfreut.
Ich bin in diesem Land (Deutschland) geboren und aufgewachsen. Ich sehe es als meine Heimat, die ich liebe und achte, aber meine Wurzeln sind woanders und es tut jedes Mal sehr weh wenn ich Aussagen oder Berichte höre die diese Wurzeln aufs Tiefste beleidigen.

So zurück zum Thema!
Die oben genannte Aussage treffe ich überall in fast jedem Kommentarblock oder einer Berichterstattung über das Thema. Irgendeiner sagt diesen Satz und viele stimmen ihm zu. Leute!!! Für wie wichtig haltet Ihr Euch? Nun Egal. Zahlen sagen mehr als 1000 Behauptungen.
Die Deutschen Reisen gerne und viel. Rund 40 Millionen fahren jedes Jahr in Urlaub und geben dabei Jahr für Jahr 90 Mrd. Euro aus. Damit ist Deutschland Urlaubsweltmeister.
30% der Deutschen bevorzugen dabei das eigene Land als Urlaubsziel.
Nach einem Bericht der Berliner Morgenpost vom 09.03.2008 sind folgende Zahlen Fakt zu den Lieblingsländern der Deutschen:
Spanien (13 %),
Italien (7,3 %),
Österreich (5,9 %),
Türkei (6,1 %)
Griechenland (3,6 %).
Ok, wir haben eine Zahl. 3,6% der Deutschen machen Urlaub in Griechenland also kann man sich ausrechnen, dass die 3,6% von 90 Mrd. 3,24 Mrd. jährlich in die griechischen Kassen spülen. Ein enormer Beitrag. Wenn man aber bedenkt, dass der Tourismus in Griechenland die Haupt Einnahmequelle ist, relativiert sich das Ganze ein wenig.
In Griechenland kommen jedes Jahr knapp 20 Mio. Besucher aus der ganzen Welt
und lassen dabei knapp 50 Mrd Euro da. Das heißt, dass wenn deutsche Urlauber Griechenland nicht mehr besuchen, fallen die griechischen Tourismus Einnahmen um 6,48%. Ok ist jetzt kein Beinbruch, aber bestimmt ein herber Rückschlag für die schon angeschlagene griechische Wirtschaft.
Um fortzufahren, möchte ich ein theoretisches Konstrukt aufbauen, das so nie passieren wird und auch von niemandem erwünscht ist, aber ich denke, dass es das Verständnis erleichtert.
Nehmen wir also mal an, dass Griechenland und Deutschland im Streit sind und sich gegenseitig boykottieren. 

Wer würde die größeren Verluste erleiden?

Griechenland würde schon mal 3,24 Mrd. aus den Tourismus Einnahmen verlieren.
Die griechischen Exporte würde es kaum beeinflussen, weil Griechenland schon lange weniger produziert als es exportieren könnte. Das ist seit Jahren ein Thema in Griechenland, dass man kaum griechische Produkte zu kaufen kriegt, weil der Großteil exportiert wird.
Was verdient jedoch Deutschland an seinem Nachbarn? Durch ein wenig suchen im Internet (Google sei Dank), lässt sich das auch ziemlich schnell auflisten.
Die deutsche Waffenindustrie hat laut dem Rüstungsexportbericht-2010
folgende Einnahmen verbucht:
5 Mrd. durch
Einzelausfuhrgenehmigungen
2 Mrd. Sammelausfuhrgenehmigungen
1,33 Mrd. Direktverkäufe
7 Mrd. aus Altbeständen und Baurechten
Also 15.33 Mrd. € von denen, man höre und staune, 16% nach Griechenland gingen (Nach unbestätigten Aussagen deutscher Antirüstungsvereinen die diesen Bericht anzweifeln, soll es viel mehr sein aber wir rechnen mal mit diesen Daten).
16% von 15,33Mrd. sind 2,45 Mrd.
6,5 Mrd. Gewinn für deutsche Unternehmen in Griechenland ALDI, LIDL, MEDIA MARKT, PRAKTIKER, SATURN.
6,7 Mrd. Exporte aus dem Wirtschaftssektor.(Technologie, Medikamente, Lebensmittel usw.)
3-4 Mrd. € haben deutsche Firmen wie Siemens und Hoch Tief in den letzten 2 Jahren in Griechenland an Direktaufträgen (Darüber reden wir noch) verdient.
Macht dann also nach Kassenschluss etwas über 18 Mrd. Verlust für Deutschland.
Der Weltmarkt würde darüber hinaus mit Freude die entstandene Importlücke in Griechenland kompensieren, so dass in Griechenland dadurch kein Warenmangel entstehen würde.
„Bild dir deine Meinung“

Gott sei Dank wird dieses Konstrukt so nicht stattfinden, weil:
  • Die Leute die nach Griechenland in Urlaub fahren  
  • Die Leute die dieses Land kennen und lieben gelernt haben
  • Die Leute die die Gastfreundschaft und Zuneigung die ihnen entgegengebracht wurde kennengelernt haben
  • Die sich mindestens einmal mit ihren griechischen Gastgebern und Freunden zum Abendessen verabredet haben und bis zum Morgengrauen gefeiert haben
Sind nicht die Leute, die einsam in ihren dunklen Zimmern hocken, unglücklich über Ihre Situation, unzufrieden mit sich selbst und wütend auf den Rest der Welt, die in den unzulänglichen Windungen ihres Hirns, stupide und einfallslose Statistiken zusammenflechten, die jeden Bezug zur Realität verloren haben und dahin gehören wo sie entstanden sind.

Und an alle Leute die denken, dass die Griechen ihre Wut an den Deutschen auslassen sei gesagt.
In der WM 2010 haben mehr Griechen die Deutsche Flagge hochgehalten als Ihr euch vorstellen könnt. Deutsche Medien haben diese Schlammschlacht angefangen und die ausbleibende Distanzierung hat das Feuer entfacht.