Montag, 6. Juni 2011

Griechenland und das Beamtentum


In Griechenland hat sich in den letzten 30 Jahren eine Kultur entwickelt, die sehr bedenklich ist und auch International aufgefallen ist.
Rund 1.000.000 Beamte beschäftigt die griechische Regierung bei einer Bevölkerung von 11.000.000. Wenn man also Kinder und Rentner abzieht, ist mehr als jeder zehnte Grieche ein Beamter.
Es ist der Traum von vielen sich selbst oder zumindest die eigenen Kinder in den Dienst des Staates zu stellen. Ist auch klar warum, gute Bezahlung mit 13 Gehältern sicherer Arbeitsplatz und anschließende Pension mit Gratifizierung. Wer würde dazu nein sagen?
Dieses Instrument haben sich griechische Politiker zu nutze gemacht um Wähler für ihre Stimme zu danken. Das ist Natürlich ein Fass ohne Boden wenn man bedenkt, dass Beamte einmal eingestell,t nie wieder entlassen werden können, aber Wahlen alle vier Jahre aufs neue anstehen. So entstanden, um nur ein Beispiel zu nennen, Konstrukte wie folgendes:

In einem der größten Krankenhäusern Griechenlands „Evaggelismou“ in Athen wurden 10 Gärtner beschäftigt, die ausschließlich für dieses Krankenhaus verantwortlich waren.
Ihre Aufgabe bestand darin die Grünanlagen des Krankenhauses zu pflegen.

Nun, Sie werden sagen, je nach Größe der Grünanlagen ist es nicht ungewöhnlich 10 Gärtner zu beschäftigen. Da haben Sie Recht, nur in diesem Krankenhaus sowie dem dazugehörigen Grundstück gibt es weder Grünanlagen noch Gärten. Ja noch nicht mal einen Rasen oder Grünfläche. Diese Beamten also kommen jeden Morgen zur Arbeit „wenn sie überhaupt kommen“ und gehen ohne etwas getan zu haben wieder nachhause. Dafür bekommen Sie 13 Monatsgehälter und können sich auf eine gute Rente freuen.

Ist es Verwerflich? Ja auf jeden Fall!

Dann noch ein Beispiel:
Stellen Sie sich vor, sie haben Zechenschlosser gelernt, haben Ihren Job verloren und sind seit 10 Jahren arbeitslos. Da kommt wie ein Wunder ein Lokalpolitiker und sagt Ihnen „wenn Sie mich wählen, mache ich Sie zum Beamten“.
Natürlich würden Sie als rechtschaffender Bürger dieses Landes (als was ich alle meine Leser verstehe) ablehnen. Was denken Sie jedoch wie viele Ihrer Mitbürger in Deutschland genau wie Sie ablehnen würden und wie viele der Versuchung erliegen würden?

Ich habe von Anfang an versprochen die griechische Regierung nicht zu schonen weil sie schuld ist, an dem was in Griechenland zurzeit passiert, doch die Kritik der deutschen Medien, mit Ausnahme weniger ernstzunehmender Blätter, richtet sich gegen das griechische Volk und wenig gegen die Regierung.
Ja aber das griechische Volk hat doch diese Regierungen gewählt. (Auf das Thema komme ich in meinem nächsten Beitrag zu sprechen also geduld bis morgen).

Mittlerweise wissen wir alle, dass die griechische Regierung gelogen, betrogen und ihre Bilanzen gefälscht hat. Das steht außer Frage. Das werfen doch Griechenland alle vor?
Ich behaupte von mir ein logisch denkender Mensch zu sein ich. Kenne mich mit Wirtschaft, Politik, Bilanzen und solchen Sachen nicht aus jedoch kann ich eins und eins zusammenzählen.

Also die griechische Regierung hat die Bilanzen so gut manipuliert, dass führende Finanzexperten der EU und der ganzen Welt bei genauesten Prüfungen (Man sollte wohl annehmen, dass ein Land, welches in die Währungsunion aufgenommen werden soll, genau geprüft wird.) in die Irre geführt wurden. Das Glauben Sie doch oder nicht?
Ich streite es auch nicht ab. Es ist mittlerweile bewiesen.
Warum erwarten Sie jedoch dass der griechische Bäcker, Bauer oder Angestellte ein besseres Verständnis für Wirtschaft, Bilanzen und der Währungsreform hat als die Prüfer der EU-Komission?

Wieviel Ahnung haben Sie davon?

Würden Sie sich eine Mitschuld anhängen lassen wenn morgen bekannt werden würde, dass die deutsche Regierung dasselbe über Jahre gemacht hat?

Das stolze griechische Volk braucht Unterstützung, um von dieser parasitenhaften, schmutzigen Regierung wegzukommen und nicht Vorwürfe und Kritik was es als Volk hätte besser machen können. Doch das trauen sich eure Revolverblätter nicht, weils dann Haue von der Angela gibt.

2 Kommentare:

  1. "Mittlerweise wissen wir alle, dass die griechische Regierung gelogen, betrogen und ihre Bilanzen gefälscht hat. Das steht außer Frage. Das werfen doch Griechenland alle vor?"

    Zahlen beweisen gar nichts, hieß es bereits vor über 150 Jahren im Kölner Karneval. Zwar ist die Faschingszeit vorbei, doch gilt die althergebrachte Narrenweisheit auch in der Fastenzeit. Zu deren Beginn überraschte Finanzminister Theo Waigel die Öffentlichkeit mit der Nachricht, die Bundesrepublik Deutschland habe die im Vertrag von Maastricht vorgeschriebenen Stabilitätshürden genommen. Tatsächlich war dies nur mit massiven Umbuchungen, bekannter unter dem Namen kreative Buchführung, möglich. Die elf Länder, die ab 1999 in das Währungsabenteuer starten, das mit dem Geldumtausch 2002 seinen ersten Höhepunkt erreichen wird, haben mit Ausnahme des kleinen und reichen Luxemburg nur mit Mogeleien die Maastrichter Hürden genommen

    Alle haben damals ihre Bilanzen gefälscht. Auch Deutschland
    Sehen sie Hier http://www.zeit.de/1997/22/Kreativ_ohne_Grenzen
    Hier
    Schadenfreude über das Debakel herrscht auch bei Italienern und Franzosen, denen bislang der Musterschüler Deutschland Tricksereien für den Euro unterstellte. „Kreative Buchhaltung“, höhnte Italiens Außenminister Lamberto Dini in Richtung Bonn. „Es mag erstaunen, daß der Lehrmeister nun im gleichen Maße mit der Sünde flirtet“, spottet „Le Monde -->http://www.focus.de/politik/deutschland/schulden-waigel-zockt-ab_aid_162616.html
    Die Deutschen sind also seit Theo Waigel so trickreich wie die Italiener, sie haben nur geglaubt, es merke niemand. Denkste. Hochmut kommt eben ... genau! http://www.tagesspiegel.de/politik/hinter-den-linden-kreative-schwindler/284296.html
    Und
    Mithilfe kreativer Buchführung kaschierten nicht nur die Griechen ihre Defizite, mit denen sie gegen die Kriterien des Stabilitätspaktes verstießen. 43 Mal wurde inzwischen die Neuverschuldungsgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschritten. Und da alle tricksten, auch die Deutschen, http://www.tagesspiegel.de/meinung/letzter-ausweg-austritt/1807576.html
    Danke

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  2. Zitat:
    "Das stolze griechische Volk braucht Unterstützung, um von dieser parasitenhaften, schmutzigen Regierung wegzukommen und nicht Vorwürfe und Kritik was es als Volk hätte besser machen können."

    Das griechische Volk lebt in einer Demokratie. Wenn sie ihre Regierung als parasitenhaft und schmutzig ansehen, dann können Sie diese einfach abwählen.
    Trotzdem hat es seit Jahren immer Politiker gewählt, die mehr Geld ausgegeben haben als eigentlich vorhanden war. Und was passiert, wenn Politiker dieses System - auf Druck von ihren Geldgebern - beenden wollen, sieht man ja jeden Tag in den Nachrichten: Die griechsiche Wirtschaft bricht zusammen, die Bürger streiken oder demonstrieren und die Umfragewerte der entsprechenden Politiker sausen in den Keller.

    Tut mir leid, aber anhand der von dir selbst beschriebenen Zustände hätte jedem Bürger in Griechenland auffallen müssen, dass irgendwas mit dem eigenen Staat und dessen Politikern im argen liegt. Selbst bei noch so gut frisierten offiziellen Zahlen.
    Trotzdem hat niemand gegengesteuert, vielleicht auch weil es für alle Beteiligten das Bequemste war... und jetzt werden plötzlich von diesem stolzen griechischen Volk deutsche Flaggen verbrannt, weil wir es wagen unsere Finanzhilfen an Bedingungen zu knüpfen.

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